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Erfahrene Experten – wir münzen Know How in Effizienz um: Seit 25 Jahren führen wir erfolgreich Grabungen durch, in denen wir das gesamte Spektrum archäologischer Arbeiten abdecken.

Referenzen

Durchschnittlich bringen wir etwa 200 Projekte im Jahr zum Abschluss. Unsere Wissenschaftler betreuen Grabungen im historischen Stadtkern genauso wie im Feld. Für jeden besonderen Fall stehen unsere Spezialisten und moderne Technologien bereit.

Eine kleine Auswahl unserer Lieblinge

Willibaldsburg Eichstätt
Frühneuzeitliches Kellergewölbe auf 300 m² freigelegt, dokumentiert und saniert.
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Projekt Gießereihalle MKKD
Fotogrammmetrische Dokumentation und mehr
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Pipeline: 150 km Trassengrabung
Archäologische Grabungen an 22 Fundstellen.
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Kammergrab in Pförring
Archäologische Funde in Pförring belegen Besiedlung von der Bronzezeit bis zur Spätantike.
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Weitere Ausschnitte unserer archäologischen Arbeit

Willibaldsburg Eichstätt

Seit Anfang 2020 wird die Besucherinfrastruktur der Willibaldsburg in Eichstätt verbessert. Durch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen werden die reichen historischen Strukturen freigelegt, die wir mit verschiedenen Methoden dokumentieren. Dadurch können wir den beteiligten Fachleuten interessante Fakten und wissenschaftliche Erkenntnisse für die spätere Bearbeitung zur Verfügung stellen. Die Geschichte der Burg reicht bis ins 8. Jahrhundert zurück, als der Bischofssitz noch in der Altstadt lag. Seit dem 14. Jahrhundert übernimmt die Burg die militärische Sicherung des Bistums, und Bischof Berthold von Zollern begann 1351/54 mit dem Ausbau. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden weitere Modernisierungen vorgenommen. Während der aktuellen Bauarbeiten wurden faszinierende Entdeckungen gemacht, darunter Überreste eines mittelalterlichen Abwassersystems und ein frühneuzeitliches Kellergewölbe aus dem 16. Jahrhundert.

Eine Verbesserung der Besucherinfrastruktur ist das Ziel. Seit Anfang 2020 zieht das in der Eichstätter Willibaldsburg umfangreiche Sanierungsmaßnahmen nach sich. Ein interessantes Projekt, blickt die Burg doch auf eine ereignisreiche Historie zurück, deren Spuren es mit jeder weiteren baulichen Maßnahme zu entdecken und zu dokumentieren gilt, bevor sie unwiederbringlich verloren sind.

Zwar befand sich der erste Eichstätter Bischofssitz seit seiner Gründung im 8. Jahrhundert noch in der Altstadt neben dem Dom, mit dem Aussterben der Schutzgrafen von Hirschberg am Anfang des 14. Jahrhunderts übernahm jedoch der Bischof die militärische Sicherung des Bistums. Bischof Berthold von Zollern begann daher 1351/54 mit dem Ausbau der wehrhaften Residenz der Bischöfe von Eichstätt. Im 16. und 17. Jahrhundert fanden außerdem mehrere Modernisierungen, Aus- und Umbauten des repräsentativen Renaissanceschlosses statt. Die aktuelle Verlegung neuer Gas-, Wasser- und Elektroleitungen im Boden liefert nun vielfältige Einblicke in den geologischen Untergrund und die darin enthaltenen historischen Strukturen.

Als besonders interessant erweisen sich dabei Zeugnisse eines entwickelten Abwassersystems, das in der Nähe des Burggrabens an mehreren Stellen dokumentiert und näher erforscht werden konnte. Auf einer Fläche von ca. 300 m² wurde außerdem ein frühneuzeitliches Kellergewölbe vollständig freigelegt, dokumentiert und saniert. Untersuchungen ergaben dabei, dass das Kellersystem unter dem Schaumberghof nicht wie bisher angenommen, im 14. sondern im 16. Jahrhundert erbaut wurde. Ebenso konnte neben der Burgschänke ein flächiges Katzenkopfpflaster freigelegt werden, das ins 17. Jahrhundert datiert. Zum Einsatz kamen dabei unter anderem außenräumlich und innenräumlich Drohnen, um die teils komplexen Strukturen fotogrammetrisch zu dokumentieren.

Baugebiet Seehof Süd

Im Winter 2019/2020 wurde während der Untersuchung eines neuen Baugebiets in Seehof, einem Ortsteil südlich von Ingolstadt, eine archäologische Entdeckung von großer Bedeutung für die Region gemacht. Über 500 vor- bis frühgeschichtliche Fundstellen wurden erfasst, darunter Siedlungsreste, Grabstätten, Brandgräber und Körpergräber aus verschiedenen historischen Epochen. Diese Entdeckung ist von besonderer Relevanz, da sie eine eindrucksvolle zeitliche Kontinuität im Leben und Sterben der Menschen in dieser Region aufzeigt. Zwei separate Grabungsteams arbeiteten gleichzeitig, um die Vielfalt der Funde zu erforschen. Trotz widriger Witterungsbedingungen gelang es, eine Fläche von fast 3 Hektar innerhalb von sieben Monaten zu untersuchen.

Was hier bei der Untersuchung eines neuen Baugebietes im südlich gelegenen Ingolstädter Ortsteil Seehof im Winter 2019/ 2020 entdeckt wurde, dürfte das Geschichtsbild des gesamten Ingolstädter Raumes nachhaltig bereichern. Knapp 500 vor- bis frühgeschichtliche Befunde, darunter Spuren einer Siedlung, möglicherweise mit einem kleinen Tempel, drei verschiedene Nekropolen, elf Brandgräber und ein Körpergrab der späten Bronzezeit, elf Körpergräber und ein Brandgrab der mittleren Latènezeit, 54 Körpergräber des Frühmittelalters (7. Jh.–8. Jh.) und eine neuzeitliche Bestattung eines Fohlens konnten dort ausgegraben und dokumentiert werden. Interessant sind die bis dato unbekannten Befundkomplexe vor allem, da sie eine erstaunliche zeitliche Kontinuität von Leben und Tod der Menschen auf engstem geografischem Raum liefern. Als besonders erkenntnisreich erweisen sich in diesem Zusammenhang die teilweise ungestörten, gut erhaltenen und reich ausgestatteten Bestattungen, die einen Zeitraum von 2300 Jahren abbilden.

Aufgrund der großen zeitlichen Streuung der Befunde und ihres unterschiedlichen Charakters kamen zwei parallel arbeitende Grabungsteams zum Einsatz. Eine Gruppe war ausschließlich für die Körpergräber zuständig, die andere für die Brandgräber und Siedlungsbefunde. In rund sieben Monaten konnte so eine Fläche von 2,96 ha unter teilweise verschneiten und schwierigen Witterungsverhältnissen bearbeitet werden. 

Projekt Gießereihalle MKKD

Die Stadt Ingolstadt verfügt über eine lange und ereignisreiche Geschichte, die archäologische Untersuchungen an der dortigen Landesfestung besonders faszinierend macht. Im Rahmen des Umbaus der Gießereihalle und des Gießereigeländes erlangte unsere Firma Einblicke in die sich teilweise überlappenden Strukturen verschiedener Epochen. Funde aus der Industriezeit und Überreste der Festungsanlagen boten immer wieder neue und facettenreiche Einblicke in die Nutzung des Areals während unterschiedlicher Phasen unserer Vergangenheit. Das Projekt erforderte stets lösungsorientierte Ansätze und forderte von unseren Stadtkernarchäologen den Einsatz aller verfügbaren Technologien. Ihre Bemühungen wurden belohnt durch die Entdeckung eines Gebäudes, dessen Charakter sich mit jedem neuen Fundament veränderte und einzigartige Atmosphären schuf.

Die Landesfestung Ingolstadt blickt auf eine lange und geschichtsträchtige Entwicklung zurück. Dabei spielt die Gießereihalle für die archäologischen Untersuchungen des letzten Jahrzehnts die entscheidende Rolle, wurden im Bereich der ehemaligen K. B. Geschützgießerei und Geschossfabrik immerhin mehrere Projekte durchgeführt. Hervorzuheben sind vor allem die Ausgrabung „IN Gießereigelände“ mit der Maßnahmennummer M-2012-675-1 und „IN Gießereihalle MKKD“ mit der Nummer M-2012-2670-2. Eben jene Projekte, die einen Einblick in die verschiedenen Ausbaustufen eines Abschnitts der Landesfestung ab dem 16. Jh. (bastionäre und polygonale Festungsanlagen) sowie die industriezeitliche Nutzung des Areals geben. Für die Stadtkernarchäologie ergeben sich dabei immer wieder neue Herausforderungen, seien sie nun organisatorischer oder technischer Natur und somit auch immer wieder neue Lösungsansätze. Beispielhaft für diese Herausforderungen und die damit verbundenen Lösungen sind die fotogrammmetrische Dokumentation des industriezeitlichen Hallenbodens auf Planum 1 und auch die teilweise Dokumentation des Planums außerhalb der Halle mittels einer Drohne (UAV).

Da die archäologischen Arbeiten derzeit ruhen, sind weiterhin Fragen zur Entwicklung der Landesfestung ab dem 16. Jh. und der Gießereihalle des 19. Jh. offen.

Das Oppidum von Manching und der Fliegerhorst

Die Airbus Defence and Space GmbH plante den Bau einer Logistikhalle südöstlich des Marktes Manching auf einem 7,3 Hektar großen Gebiet am südlichen Rand des Manchinger Oppidums. Die Fläche beherbergt archäologische Funde aus der Latène-Zeit sowie Überreste eines Fliegerhorsts aus dem Zweiten Weltkrieg. Dies erforderte eine einjährige archäologische Begleitung und Dokumentation, die in Teilen durch Pro Arch durchgeführt wurde. Dabei wurden der Oberboden entfernt, die Feinplanie erstellt und die Kriegsüberreste dokumentiert. Zusätzlich wurde die gesamte Fläche mittels Drohnenaufnahmen fotogrammetrisch erfasst.

Die Airbus Defence and Space GmbH plante, südöstlich des heutigen Marktes Manching und innerhalb der bekannten Keltensiedlung eine Logistikhalle zu errichten.  Bei der Fläche handelt es sich um ein 7,3 ha großes Gebiet am südlichen Rand des Oppidums. Hier wurden nicht nur zahlreiche Befunde aus der Laténe-Zeit angetroffen, sondern auch die Überreste eines Fliegerhorsts aus dem zweiten Weltkrieg. Das machte eine umfassende archäologische Begleitung und Dokumentation notwendig.

Die Arbeiten dauerten etwa ein Jahr (Oktober 2017 bis Oktober 2018). Sie wurden durch zwei Grabungsfirmen durchgeführt, der Pro Arch Prospektion und Archäologie GmbH und dem Archäologischen Büro Anzenberger & Leicht. Dabei führte die Pro Arch Prospektion und Archäologie GmbH den Oberbodenabtrag aus und stellte großflächig die Feinplanie her. Darüber hinaus wurden die weltkriegszeitlichen Überreste in Befund und Fund dokumentiert sowie nahezu die gesamte Fläche mit Drohnenaufnahmen fotogrammetrisch aufgenommen („Structure From Motion“). Die Arbeiten fanden in enger Zusammenarbeit u.a. mit den Denkmalschutzbehörden, der Kampfmittelbeseitigung, der Bauplanung und den Baufirmen statt.

Pipeline: 150 km Trassengrabung

Im Zuge der Verlegung der Gasleitung der Open Grid Europe GmbH zwischen Schwandorf in der Oberpfalz und der Gemeinde Finsing, Lkr. Erding fand zwischen August 2016 bis Dezember 2018 eine umfassende archäologische und geoarchäologische Untersuchung der rund 150 km langen Trasse statt (Lineares Projekt „Loopleitung; Schwandoft – Forchheim-Finsing LSF/LFF“). Neben den bekannten Bodendenkmälern wurden auch bislang unbekannte Fundstellen archäologisch ausgegraben und dokumentiert.

Für diese riesige Aufgabe wurde die ARGE Archäologie von den Fachfirmen ADILO GmbH, BfAD Heyse GmbH, und der Pro Arch Prospektion und Archäologie GmbH gegründet. Jede der drei Fachfirmen hatte einen Teil der archäologischen Begleitung und Dokumentation der Trasse zu bewältigen.

Projekt B16 östlich Weichering 2016/17

Im Zuge der Erweiterung der Bundesstraße 16 östlich von Weichering wurden von November 2016 bis Oktober 2017 fünf archäologische Abschnitte untersucht. Das Gebiet südlich der Donau galt bereits seit der Vorgeschichte als beliebte Siedlungslandschaft aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage an einem wichtigen Fluss Mitteleuropas. Frühere Funde aus den 1990er Jahren ergaben Gräber, eine Straße und eine römische Siedlung, darunter auch ein bedeutendes Gräberfeld der Glockenbecherkultur und eine frühkaiserzeitliche römische Siedlung, die als Gutshof interpretiert wurde. Die jüngste Grabung von 2016 bis 2017 erweiterte den Wissensstand erheblich und brachte neue Erkenntnisse über bisher unbekannte Siedlungen und Bestattungen unterschiedlicher Zeitstellungen hervor.

Im Zuge der Erweiterung der Bundesstraße 16 auf drei Spuren östlich von Weichering wurden von November 2016 bis Oktober 2017 fünf Abschnitte archäologisch untersucht. Das Grabungsareal lag südlich der Donau an der Grenze von Donauaue und Auenwald. Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage an einem der wichtigsten Flüsse Mitteleuropas sowie der hochwasserfreien Flussnähe stellte dieses Gebiet schon seit der Vorgeschichte eine beliebte Siedlungslandschaft dar.

Bereits im Jahr 1992 waren bei Bauarbeiten an der B16 und nachfolgenden Baumaßnahmen in einem nahe gelegenen Gewerbegebiet interessante archäologische Funde in diesem Gebiet gemacht worden. Damals wurden jungsteinzeitliche bis frühbronzezeitliche Gräber sowie eine Straße und eine Siedlung der römischen Kaiserzeit entdeckt. Ferner wurden weitere vorgeschichtliche Siedlungsbefunde und Bestattungen bekannt.

Das hier 1991 ausgegrabene Gräberfeld der Glockenbecherkultur stellte sich als eines der größten in Bayern heraus. Die römische Siedlung kann als frühkaiserzeitlicher Gutshof gedeutet werden. Die jüngste und umfangreichste Grabung von 2016 und 2017 konnte den Wissensstand erheblich erweitern und erbrachte wertvolle neue Erkenntnisse zu bisher unbekannten Siedlungen und Bestattungen unterschiedlicher Zeitstellungen. 

KIP Verwaltung GmbH

 

Der Bau eines Hallenkomplexes im Zentrum des Interparks bei Kösching, Landkreis Eichstätt, erforderte umfangreiche archäologische Untersuchungen. Aufgrund der Vielzahl von Funden, darunter 152 Gräber, wurden drei Grabungsteams eingesetzt, die verschiedene Abschnitte bearbeiteten. Die archäologischen Arbeiten erstreckten sich über eine Fläche von 11 Hektar und wurden zwischen Mai und Dezember 2016 durchgeführt (BV KIP Verwaltung GmbH).

Die archäologischen Untersuchungen auf dem Gelände umfassen ein breites Spektrum an Funden aus verschiedenen Epochen. Dazu gehören ein Erdwerk aus dem Jungneolithikum, eine Siedlung aus der frühen Bronzezeit mit erhaltenen Feuchtböden, ein Kastenbrunnen, der von der späten Bronzezeit bis zur Hallstattzeit reicht, sowie ein Herrenhof aus der frühen Hallstattzeit. Außerdem wurden Kreisgräben und ein Grabenwerk aus der Hallstattzeit entdeckt, ebenso wie eine Straße und ein Heiligtum aus der römischen Kaiserzeit. Die Funde umfassen auch Körpergräber aus dem Endneolithikum und der Spätantike sowie Brandbestattungen aus der späten Bronzezeit, der Urnenfelderzeit und der römischen Kaiserzeit.

Kammergrab in Pförring

Die archäologischen Arbeiten in einem Baugebiet nordwestlich von Pförring im Landkreis Eichstätt erstreckten sich von März 2016 bis März 2017. Hauptsächlich wurden Siedlungsreste der jüngeren römischen Kaiserzeit gefunden, aber auch überraschende Entdeckungen wie fundreiche Siedlungsgruben aus der frühen Bronzezeit und ein gut erhaltenes Kammergrab aus dem 5. Jahrhundert. Dieses enthielt die Bestattung einer reich geschmückten jungen Frau, was auf weitreichende Kontakte der Pförringer Bevölkerung im 5. Jahrhundert n. Chr. hinweist.

Die archäologischen Arbeiten bei der Erschließung eines Baugebiets nordwestlich von Pförring, Landkreis Eichstätt, fanden zwischen März 2016 und März 2017 statt. Die meisten untersuchten Befunde waren Siedlungsreste der jüngeren römischen Kaiserzeit – was zu erwarten war, denn es handelte sich um ein bekanntes Bodendenkmal. Gefunden wurden Reste von Holzpfostenbauten, Grubenhäuser, Grubenkomplexe, Grabenwerke und ein aus zwei bis drei Darren bestehender Steinbefund.

Die Grabung hielt jedoch auch Überraschungen bereit: fundreiche Siedlungsgruben der frühen Bronzezeit sowie ein außergewöhnlich reiches und hervorragend erhaltenes Kammergrab der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts. Darin war eine reich geschmückte junge Frau auf einem Bett in einer großen aus Holzbrettern gezimmerten Kammer bestattet worden. Zahlreiche Beigaben waren neben ihr auf zwei Ebenen arrangiert. Sie legen nahe, dass die Frau der sozialen Oberschicht angehörte und dass die Bewohner Pförrings im 5. Jahrhundert n. Chr. weitreichende Kontakte innerhalb und außerhalb des zusammenbrechenden römischen Reichs pflegten.